Ethikgremien
«Ethik-Gremien sind ein kraftvolles Mittel für Organisationen sowohl für den Umgang mit internen Problemstellungen als auch für den Umgang mit Ansprüchen, die von aussen kommen.»
Ethik-Kommission, Ethik-Komitee, Ethikforum, ...
Ethische Reflexion dynamisiert. Für entwicklungsorientierte Führung ist schon das ein Grund dafür.
Initialzündung für den Aufbau eines internen Ethikgremiums ist meist das Ziel, spannungsvolle Ansprüche wirkunsvoll zu klären. Solche Ansprüche ergeben sich im Falle von Spitälern z.B. im Kontext von Patientenverfügung oder Ökonomisierung. Mittlerweile werden Ethik-Kommissionen (über Spitäler, Kliniken und Heime hinaus) in Unternehmen bis hin zu Hochschulen eingesetzt.
Ihre Aufgaben reichen von der Erarbeitung von Richtlinien über die Organisation von Weiterbildung bis zur Moderation von Einzelfall-Analysen in den betreffenden Teams. Der Tätigkeitsbereich kann auch die Beratung der Führung oder weitere Aufgaben erfassen. Mit meiner Mitwirkung beim Aufbau mehrerer Ethikgremien in den letzten zwei Jahrzehnten (gegenwärtig läuft ein weiterer solcher Prozess) und der kontinuierlichen Mitwirkung in bzw. Leitung von vier langjährig bestehenden solchen Einrichtungen bringe ich eine stabile Erfahrung in diesem Feld mit; zudem eigene Forschung und Mitwirkung bei der Entwicklung der entsprechenden Richtlinie für die Spitäler, Heime und Kliniken in der Schweiz.
Fazit: Ethik-Gremien können sorgfältig und zügig zugleich aufgebaut werden. Solides Fachwissen hilft. Ethik-Gremien können für eine Organisation besonders hilfreich sein, wenn sie interdisziplinär und quer zu den Hierarchiestufen zusammengesetzt sind. Freier sind sie zudem, wenn sie selbst kein institutionelles Weisungs- bzw. Entscheidungsrecht haben, dafür aber sich selbst eigene Themen setzen können und über ein Budget verfügen, um eigene Aktivitäten in einem gewissen Mass realisieren zu können. Ideal ist, wenn zumindest einzelne Mitglieder des Ethik-Gremiums eine vertiefte Ethik-Weiterbildung mitbringen oder besuchen können.
